Bachelorarbeit (abgeschlossen)

Jan-Philipp Langenkamp

Umwelttechnik & Ressourcenmanagement

Historische Analyse des Gewässernetzes der Stadt Oberhausen zur Ermittlung von Potentialen für die Gewässerrenaturierung

Im Zuge der Montanindustrie – Kohlebergbau und Stahlindustrie – unterlag das Ruhrgebiet großen strukturellen Veränderungen. Um die Industrialisierung bewerkstelligen zu können, war es unvermeidlich das Gewässernetz an die entsprechenden Anforderungen anzupassen. Unter anderem wurden Flüsse begradigt, einzelne Wasserkörper aufgrund von Bergsenkungen mehrmals verlegt oder Gewässer kanalisiert und fortan als offene Abwasserkanäle genutzt.
Diese nutzungsbezogenen Umgestaltungen führten zu einer negativen Entwicklung des aquatischen Ökosystems im Ruhrgebiet.

Mit der Einführung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie im Jahr 2000 gelang es, den Gedanken der Wiederherstellung der übergreifenden Systeme Grundwasser und Oberflächengewässer rechtlich anzugehen. Demnach sind alle Mitgliedstaaten der EU verpflichtet, alle Gewässer in einen „guten ökologischen“ und „guten chemischen Zustand“ zu bringen.

Auch die Stadt Oberhausen hat schon einen Teil ihrer zu unterhaltenen Gewässerabschnitte renaturiert. Jedoch sind die Möglichkeiten im Stadtgebiet durch hohe urban geprägte Abschnitte begrenzt. Große Teile des Gewässernetzes wurden zu Lasten des demographischen Wandels verrohrt und begradigt. Somit liegt nur noch ein geringfügiger Anteil an natürlichen Gewässerstrukturen vor.
Um nun angedachte Renaturierungsmaßnahmen in Hinsicht wasserwirtschaftlichen, städtebaulichen, ökologischen und ökonomischen Anforderungen bewerten zu können, soll eine GIS-basierte Auswertung von Kartenmaterialien der Stadt Oberhausen erfolgen.

Grundlage dieser Katalogisierung liefern historische Gewässerkarten des Oberhausener Stadtgebietes. Dementsprechend müssen geologische und hydrogeologische Gegebenheiten der vorhandenen Zeitabschnitte ausgewertet werden. Dazu gehören unweigerlich die Auswirkungen der Montanindustrie und der einhergehenden Änderungen der Vorflut im Stadtgebiet.
Letztlich werden die Gewässerstrukturen und natürlichen Gegebenheiten verglichen, um die Potenziale der geplanten Renaturierungsmaßnahmen bewerten zu können.

Lehrstuhl und Betreuer

Lehrstuhl für Umwelttechnik und Ökologie im Bauwesen
(Prof. Dr. rer. nat. Harro Stolpe)

Lehrstuhllogo

Betreuung

Dr.-Ing. Christian Jolk